Videospielentwickler haben eines gemerkt. Mit Nostalgie lässt sich gutes Geld verdienen. Capcom kam mit 8-Bit-Fortsetzungen zu Mega Man und Remakes von DuckTales und Bionic Commando sehr schnell auf dieses Geschäftsmodell. Und auch Sega ist mit neuen 2D Sonic-Episoden eingestiegen. Vor einiger Zeit wurde schließlich ein Remake des Genesis-Klassikers „Castle of Illusion starring Mickey Mouse“ angekündigt, das wir heute im Test haben.
Bis auf die Grundmauern neu
Im Gegensatz zu anderen „Remakes“ hat sich Sega dazu entschieden, Mickey aus den Engen der 2D-Welt frisch in eine neue 3D HD-Welt zu versetzen. Das Spiel wurde nämlich von Grund auf neu entwickelt. Die Charaktere, Gegner und Umgebungen erstrahlen inmodernem Design und sind ein Fest für die Augen. Hinzu kommt eine Erzählerstimme, die Mickeys Abenteuer kommentiert und wie schon bei „Kirbys Epic Yarn“ dem Spiel ein Bilderbuch-Flair verleiht.
Neue – alte Welt
Die Geschichte um „Castle of Illusion starring Mickey Mouse“ ist schnell erzählt. Mickey muss seine Dauerfreundin Minnie aus den Klauen der Bösen Hexe Mizrabel befreien und reist dabei durchs ganze Land. Das Schloss der Illusion dient dabei als „Oberwelt“. Mickeys bevorzugte Attacken sind der Sprung und Äpfel, die als Wurfgeschosse eingesetzt werden können. Vorausgesetzt natürlich, dass sie vorher eingesammelt wurden. Die Steuerung geht gut von der Hand, jedoch hat man beim Springen das Gefühl, nicht mehr ganz soviel Kontrolle über Disneys berühmte Maus zu haben.
Durch das Einsammeln von Sternen könnt Ihr neue Türen öffnen, in denen sich Level befinden, die ebenfalls neue Sterne beherbergen. Ganz nach dem Prinzip eines „Super Mario 64“. Mickey bereist dabei die unterschiedlichsten Settings. Von grünen Wäldern über das kindliche Spielzeugland bis hin zum klebrigen Süßigkeitenland. Abwechslung wird sowohl beim Leveldesign als auch bei den Gegnern geboten. Die Level wurden außerdem im Vergleich zum Genesis-Original um einige Sektionen erweitert. Denn neben normalen 2D-Passagen gibt es auch welche in 3D. So muss Mickey „Indiana Jones“ like vor einem rollenden Apfel davonrennen und Hindernisse überwinden.
Diese Passagen wirken etwas aufgesetzt und erscheinen ganz plötzlich. Leider ist auch die Tiefenwahrnehmung nicht optimal, sodass man gegen Hindernisse stößt und somit Energie oder sogar das Leben verliert. Am Ende jeder Welt wartet der obligatorische Bossgegner, der mit gezielten Sprüngen schnell besiegt ist. Der Schwierigkeitsgrad der Bosse steigt selbstredend mit jedem Level.
Grafik & Sound
Neben der überarbeiteten Grafik bietet das Spiel auch den original Soundtrack remastered von keinem geringeren als Grand Kirkhope, den viele Rare-Veteranen kennen dürften (Golden Eye, Banjo & Kazooie). Wem dieser nicht zusagt, kann sich über den 16-Bit Genesis OST von Tokuhiko Uwabo and Shigenori Kamiya freuen. Das Spiel hat eine Spielzeit von 2 – 6 Stunden. Je nachdem ob ihr noch die freischaltbaren Outfits ergattern wollt oder nicht. Die bekommt ihr durch das fleißige einsammeln von Sternen.
- Plattform: Xbox 360, Playstation 3, iOS
- Publisher: Sega
- Entwickler: Sega Studios Australia
- Genre: Jump n Run
- Release: 3/4 September 2013
- USK-Freigabe: 6
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
[…] letzten Jahr haben wir uns das Sega USA Remake zu „Castle of Illusion starring Mickey Mouse“ angesehen. Nun wird es Zeit den original Sega Genesis Klassiker einmal genauer unter die Lupe zu […]