Moto GP 13 ist das offizielle Spiel zu den Motorradrennen, die auf der ganzen Welt stattfinden. Kamen die letzten Umsetzungen noch über Capcom und dem Entwickler Monumental Games, kommt dieses Mal die neue Ausgabe von Milestone. Dieser Entwickler ist aber auch keine Unbekannte, denn sie sind auch verantwortlich für Moto GP 07 und 08. Wir haben uns für diesen Test den Helm aufgesetzt und uns auf den Asphalt begeben.
Das volle Paket
Als Lizenzprodukt bekommen Freunde des Motorsports einiges geboten. Neben den Rennen der MotoGP sind auch die Moto 2 und Moto 3 enthalten. Dazu gesellen sich die Fahrer aus diesen Ligen und die 18 authentischen Rennstrecken. Dabei verschlägt es euch quer verteilt über die Welt.
Wer den schnellen Kick möchte, der kann bei den „Sofortrennen“ oder dem Grand Prix gleich loslegen und losfahren. Oder man schnappt sich einen Freund für den 2-Spieler Splitscreen und wenn der nicht vorhanden ist, fährt man eben mit bis 8 Spielern online. Für Einzelspieler sind aber die Weltmeisterschaft und vor allem der Karrieremodus interessant.
In der WM fahrt ihr nach und nach alle Strecken oder stellt euch eure ganze eigene WM zusammen, in dem nur Strecken befahren werden, die ihr wollt. Anders als in der Karriere kann hier die MotoGP, also die höchste Klasse, direkt ausgewählt werden. Womit wir beim Herzstück des Spieles, der Karriere wären.
Schon beim Starten des Spieles erstellt ihr eurer Profil und sucht euch einen Avatar aus und stellt Parameter wie die Haarfarbe ein. Diese Figur wird dann in der Karriere verwendet. Dabei beginnt eurer Weg in der Moto 3 und nach entsprechenden Erfolgen steigt ihr bis in die MotoGP auf. Dort warten die richtig schnellen Maschinen der höheren Hubraumklassen auf euch. Aber keine Angst, selbst die Moto 3 ist in Sachen Geschwindigkeit keine Schneckenveranstaltung.
Bevor es direkt auf eine der Rennstrecken geht, seid ihr in eurer Zentrale heimisch und könnt zum Beispiel per Laptop Emails eures Managers lesen und sich Angebote von anderen Teams durchlesen. Dabei fällt gleich auf, dass diese sich wiederholen, sodass man sie im Grunde gar nicht mehr lesen muss, da man sie bereits kennt. Durch den Kalender an der Wand wird das nächste Rennen ausgewählt und dann geht es auf die Strecke selbst beziehungsweise in die Boxengasse. Vorher erhaltet ihr per Video noch ein paar Eindrücke aus der Region, in der euch befindet, was eine nette Idee ist.
In der „Box“ wird sich auf das Rennen vorbereitet. Hier können Modifikationen an eurem Fahrzeug vorgenommen werden. Dabei könnt ihr nahezu alles manuell einstellen . Sei es nun die Federung, das Getriebe oder der Lenker. Tüftler sollte diese Tatsache also erfreuen. Wer sich dagegen nicht so mit der Materie auskennt, der kann sich an den Mechaniker wenden. Durch vorgefertigte Dialogsequenzen wie „Ich brauche eine höhere Geschwindigkeit auf Geraden“ oder „Ich komme nur schwer in die Kurven rein“ lassen sich so schnell Maßnahmen ergreifen. Ob sie sich zu euren Gunsten auswirken, zeigt sich dann auf der Strecke.
Aller Anfang ist schwer
Wer hauptsächlich Arcaderacer spielt, dem dürften die ersten Ausflüge in MotoGP einige Sorgen bereiten. Selbst durch alle eingeschalteten Hilfen, landet man schneller neben der Piste, als einem lieb ist. Die Flinte ins Korn werfen sollte man dennoch nicht , sonst wäre es auch völlig sinnlos sich das Spiel zuzulegen, wenn man mit einem realistischen Fahrgefühl nicht klar kommt.
Abgesehen von der Streckenkenntnis ist es wichtig, ein Gefühl für das eigene Motorrad zu bekommen. Um besser in und aus den Kurven zu kommen, dient die obligatorische eingeblendete Ideallinie. Diese zeigt durch ihre Färbung sogar an, ob ihr zu schnell seid. Konkret bedeutet das, sind die eingezeichnete Pfeile rot vor oder noch innerhalb einer Kurve, dann bedeutet das: Runter vom Gas! Ansonsten landet ihr wahrscheinlich im Kiesbett oder eurer Fahrzeug übersteuert und der Fahrer wird aus dem Sattel geworfen. Das geschieht auch, falls ihr zu ruckartige Bewegungen nach links oder rechts ausführt, besonders bei voller Fahrt. Es braucht einfach schlicht und ergreifend Zeit, sich an die Spielmechanik zu gewöhnen. Die Motivation steigt jedoch mit jedem Moment in denen ihr besser aus einer Kurve kommt und schließlich dann auch im Fahrerfeld mitmischen könnt. Eine willkommende Funktion ist es, dass ihr bis zu 6-Mal eine Wiederholungs/ „Repeat“-Funktion nutzen könnt.
Per Druck auf den linken Bumper wird die Zeit zurückgespult. Wurde also ein Unfall gebaut oder eine Kurve miserabel gefahren, kann dieser Fehler behoben werden. Vorausgesetzt natürlich ihr schafft es beim Neuversuch die Situation besser zu meistern. Das Gameplay ist also gelungen und die Karriere unterhält für eine längere Zeit.
Weitaus weniger erfreulich ist jedoch die gesamte technische Seite.
Tja, wo fängt man da an? An sich gibt es an nahezu an jeder Ecke etwas zu bemängeln. Einzige positive Ausnahmen bilden die Animationen der Fahrer, wenn sie auf dem Motorrad sitzen. Das gilt aber auch nur solange, bis sie keinen Crash bauen…
Auch wenn es unfair ist zu schreiben, beim Blick auf die Grafik, könnte man meinen, es handele sich um ein Xbox Titel in HD. Ins Auge fallende Details neben der Strecke, wie Bauten oder Zuschauer existieren nur wenig (was vielleicht auch besser ist) Dazu kommen noch merkliche Probleme mit der Bildrate. Abgesehen davon, dass grundlegend 30 Bilder pro Sekunde geboten werden sollen, liegen sie oftmals sogar darunter. Besonders bei vielen Fahrern im Bild oder wenn andere grafische „Effekte“ wie Nacht und Scheinwerfer zu tragen kommen, geht sie in die Knie. Da fragt man sich, wozu hier eine neue Engine verwendet wurde, wenn davon sowohl grafisch, als auch technisch nichts zu sehen ist. Was die Bildrate angeht, soll aber vor allem die PC-Version besser laufen. Die Präsentation ist ebenfalls mau. Das fängt von eurer Zentrale an, geht weiter in die Boxengasse und hört auf der Rennstrecke auf. Alles wirkt irgendwie lieblos und wird in Konkurrenzprodukten wie zum Beispiel aus dem Hause Codemasters viel besser präsentiert.
Die Soundabmischung ist geringfügig besser. Dennoch: Motorengeräusche klingen zum Teil flach und obwohl der deutsche TV Kommentar Edgar Mielke zum Einsatz kommt, hören sich seine Kommentare vor und nach einem Rennen zu nüchtern, zu sehr wiederholend und inspirationslos an.
Wäre die Framerate konstant bei zumindest 30 Bildern, wäre die restliche Präsentation zu verschmerzen. Denn in erster Linie muss das Gameplay funktionieren und das ist hier der Fall.
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PC, PlayStation 3, Xbox 360 |
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Namco Bandai Games |
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Milestone |
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Rennspiel/Simulation |
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Juni 2013 |
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freigegeben ab 0 Jahren |
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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