Mit einer Mordwut im Bauch und unvorstellbaren Kräften zieht der Halbgott Asura aus, um den Tod seiner Frau und die Entführung seiner Tochter zu rächen.
12.000 Jahre war er in der Unterwelt gefangen, doch nun ist er zurück, um die sieben Götter, die ihn einst betrogen haben, zu richten. CyberConnect 2 präsentiert uns hier eine abgedrehte Geschichte mit minimalem Gameplay jedoch wuchtige.
Die Rache ist mein Antrieb
Asura ist einer der acht Generäle rund um den Kaiser. Diese Kämpfen mit allen Mitteln gegen die Vlitra. Eine tierähnliche Rasse, die im Spiel als „Gesinnung des Planeten“ bezeichnet wird.
Die Gegner sehen dabei wie normale Tiere (Affen, Elefanten, Fische) aus jedoch in schwarz und mit roten Adern durchzogen. Diese machen den Menschen das Leben schwer und es liegt an euch diesen ein für alle Mal den Gar auszumachen.
Bereits im Tutorial geht es heiß her. Ihr stürzt euch aus einem Raumschiff während ihr durchs All fliegt und zerballert Meter hohe Meteoriten und Gegner. Während der Vorspann läuft, seid ihr also schon gut beschäftigt und bekommt einen Vorgeschmack von dem, was euch noch bevorsteht.
Betrogen und ermordet
Nach einem eindrucksvollen Sieg gegen Vlitra machen sich die Streitkräfte auf nach Hause zurückzukehren. Dort wird Asura bereits von seiner Tochter der neuen Hohenpriesterin sowie seiner Frau erwartet. Nach einem kurzen Wiedersehen wird er zum König gerufen. Diesen findet er jedoch ermordet vor und wird prompt von den anderen sieben Generälen des Hochverates beschuldigt und ermordet.
12.000 Jahre später findet sich Asura in der Unterwelt wieder. Durch eine goldene Spinne geweckt, erklärt sie ihm wo er ist und was geschah seit seinem Tod. An dieser Stelle haben sich die Entwickler wohl ein klein wenig von Dragonball inspirieren lassen, denn der Turm den Asura zu besteigen hat, um aus der Unterwelt zu entkommen, erinnert frappierend an Meister Quittes Turm.
Generell haben sich die Entwickler stark an vielen bekannten Anime orientiert. Fans und Kenner werden nicht nur ein Mal das gewisse „das kenn ich irgendwoher“ Gefühl verspüren. Asura’s Wrath mischt asiatische Glaubensrichtungen, Mythen und Pop Culture zu einem wuchtigen Racheabenteuer.
Das Spiel kann man grob als perfekt und over the Top inszentiertes Anime Beat ‘em Up mit Tonnen an Quick Time Events beschreiben. Leider liegt hier auch die größte Schwäche des Spiels.
Mach mich nicht wütend
Der Spielablauf in Asura’s Wrath sieht wie folgt aus. Das Spiel ist in einzelne Level und insgesamt drei Kapitel unterteilt. In diesen gilt es meist zuerst eine Horde von Gegnern auszuschalten, um entweder ein Dorf zu retten, oder um in den nächsten Levelabschnitt zu gelangen. Oft begegnen euch dabei ziemlich große Gegner, die nur mit eurer vollständig angestauten Wut beseitigt werden können.
Ihr habt zwei Energieleisten auf dem Bildschirm. Die eine stellt eure Lebensanzeige an und die andere eure Wut. Während ihr auf Gegner eindrescht, füllt sich diese Leiste immer mehr bis ihr schließlich mit den Schultertasten einen „Burst“ verursachen könnt. der was die Choreographie anbelangt, Dragonball in nichts nachsteht.
Das Kampfsystem ist generell sehr gut ausgefallen. Was soll man auch von einem Studio erwarten, das sich ständig mit den Naruto Fightern einen Namen macht. Mit den Buttons führt ihr verschiedene Nah- und Fernkampfattacken aus, wobei auch hier schnelle Reflexe gefragt sind. Werdet ihr von hinten angegriffen, oder mit Raketen beschossen, können diese mit einem gezielten Druck auf den Y-Knopf zurückgeschleudert werden. Es ist wirklich befriedigend voller Wut in eine Horde von Gegnern zu stürmen und zu sehen, wie sie in alle Himmelsrichtungen fliegen.
In anderen Spieleabschnitten verwandelt sich das Spiel in eine Art Railshooter. Entweder fliegt ihr hoch am Himmel, oder rennt einen vorgegebenen Weg entlang, um ein entführtes Mädchen aus den Händen eines bösen Affen zu befreien, oder um eine riesige Raumstation zu infiltrieren.
Der letzte Aspekt, der das Gameplay beschreibt, sind die unzähligen Quicktime Events. Quick Time Events haben spätestens nach Shenmue, Resident Evil 4 und God of War eine explosionsartige Vermehrung erlebt. Perfekt inszenierte Videos zwingen den Spieler im richtigen Moment den Analogstick in eine Richtung zu bewegen, oder den richtigen Knopf zu drücken.
Dies sorgt für eine äußerst beeindruckende Präsentation, kann aber nach einiger Zeit auf die Finger und vor allem auf die Nerven gehen. Die Entwickler haben wirklich jeden einzelnen Knopf und Stick in die Quick Time Events eingebaut. Ihr habt dabei nur wenig Zeit, die richtige Auswahl zu treffen.
Einige Events haben größere Auswirkungen, als andere. Wenn zum Beispiel kurz vor dem Kampf ein Quicktime Event erscheint und ihr versagt, beginnt der Kampf mit etwas weniger Energie, da ihr eine geklatscht bekommen habt. Unterm Strich machen die Events aber einfach Spaß. Man kann dem Spiel zwar eine gewisse Substanzlosigkeit in Sachen Gameplay vorwerfen, wenn das aber so grandios wie in diesem Fall kaschiert wird, kann man nicht meckern.
Kurz zu erwähnen wäre noch ein entspannter Spieleabschnitt in einer heißen Quelle. Wir wollen nicht zu viel verraten, außer das Freunde von Brüsten und Sake auf ihre Kosten kommen werden.
Grafik und Sound
Wie bereits erwähnt, ist die Inszenierung bombastisch. Bereichert wird das ganze vor allem durch die kreativen Charakterdesigns und die detaillierte Aufmachung der verschiedenen Götter.
Die Umgebung, kleineren Gegner und Zivilisten kommen allerdings nicht so gut weg. Abgesehen von den Weltraumschlachten sind die Level sehr kurz und langweilig geraten.
Zwar mag es sein, dass man in einem von einem gigantischen Laser angerichteten Krater nicht viel Abwechslung erwarten kann, jedoch sind auch die Städte und Landschaften eher öde gestaltet. Ansonsten sind wir voll des Lobes. Die riesigen Götter, die hektische Action sowie das effektreiche Storytellling zwingen die Framerate nie in die Knie und ihr bekommt ein ruckelfreies Abenteuer präsentiert.
Auch beim Sound hat man ganze Arbeit geleistet. Einige Tracks wurden sogar vom Tokio Symphonie Orchester eingespielt. Die Mischung aus asiatischen Klängen und Wild West Themes (Yashas Theme sticht hierbei besonders heraus) verleihen dem Spiel eine geniale Atmosphäre und kreieren dabei einen einzigartigen Stil. Ähnlich dem von Afro Samurai, nur ohne die Hip Hop-Elemente.
Vor allem die Kämpfe profitieren immens vom Sounddesign. Explosionen, krachende Fäuste und Asuras von Wut zerfressene und stets agressive Stimme schalen durch die Boxen und untermalen nochmals die bizarre over the Top Action.
- Plattform: Xbox 360, Playstation 3
- Publisher: Capcom
- Entwickler: Cyber Connect 2
- Genre: Action
- Release: 24 Februar 2012
- USK-Freigabe: 16
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.