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The Caligula Effect: Overdose

The Caligula Effect: Overdose erschien ursprünglich unter dem kürzeren Namen The Caligula Effect 2016 für die PlayStation Vita mit eher mäßigen bis schlechten Kritiken. Wieso sich der Publisher FuRyu nun mit einem neuen Studio und einer überarbeiteten Fassung des ursprünglichen Spiels auf der Nintendo Switch und PlayStation 4 versucht, ergründen wir nun im Test.

Realitätsverlust

The Caligula Effect: Overdose spielt in der virtuellen Welt Mobius. Dort versammeln sich zahlreiche menschliche Seelen, die in einer sich stetig wiederholenden Endlosschleife ihre Highschool-Jahre durchleben. Unter der Führung von KI Mu sollen die Seelen ihre Sorgen vergessen und sich auf die schönen Seiten des Lebens konzentrieren.

Negative Erlebnisse oder Gedanken werden radikal blockiert. Doch wie es selbst im virtuellen Leben so ist, geben sich einige Schüler doch den negativen Gedanken hin und erkennen bald, dass die Welt, in der sie leben, nicht so perfekt ist wie sie erscheint.

The Caligula Effect: Overdose
The Caligula Effect: Overdose

Kurzerhand gründet eine Handvoll Schüller den Go-Home-Club, um einen Ausweg auf der virtuellen Plastikwelt zu finden. Von dort an befindet ihr euch mitten im Geschehen.

Während auf der einen Seite Leute um den Ausstieg aus der Welt kämpfen, gibt es auf der anderen natürlich eine Gruppierung namens Ostinato Musicians, die unter der Leitung Mus für den Erhalt der virtuellen Umgebung kämpfen.

So wählt ihr zu Beginn euer Geschlecht und Namen. Überraschenderweise wirkt sich dies nicht nur optisch auf eure Figur aus, sondern auch auf die Interaktion zwischen den verschiedenen Charakteren.

The Caligula Effect: Overdose ist in erster Linie ein Rollenspiel. Dieses vermischt bekannte rundenbasierte Kämpfe mit Echtzeit-Kampf-Elementen. Dies erklärt sich wie folgt: Zu Beginn der Zufallskämpfe wählt ihr die Züge, die eure Spielfiguren ausführen sollen. Darunter Befehle wie Angriffe, Zauber, Ausweichmanöver und Blocks. Die defensiven Ausführungen müssen jedoch in Echtzeit ausgeführt werden und können nur durch geschicktes Timing gemeistert werden.

Ähnlich wie in Titeln der Fire Emblem Serie bietet das Gameplay einen Schere-Stein-Papier-Zyklus. Dies bedeutet, dass bestimmte Attacken gegen einen bestimmten Gegnertyp entweder effektiver oder schwächer sind. Klingt in erster Linie zwar herrlich erfrischend, ist jedoch aufgrund des schlecht balancierten Schwierigkeitsgrades schnell unnötig. Es reicht meist immer die gleichen Attacken zu wiederholen, um schließlich ohne Probleme aus dem Kampf als Sieger hervorzugehen.

The Caligula Effect: Overdose
The Caligula Effect: Overdose

Auch auf den höheren Schwierigkeitsgraden werden die Kämpfe dann leider nur noch lächerlich, da selbst normale Angriffe der Gegner plötzlich zu unmenschlichen One-Hot-Kills mutieren. Hier besteht ein großes Balanceingproblem der Kämpfe.

Mit über 500 spielbaren Charakteren hat man als Spieler so einiges zutun, oder? In The Caligula Effect bzw. die Welt Mobius soll, laut diverser Testimonals, 520 Schüler beherbergen. Alle mit ihren ganz eigenen Wünschen und Problemen. Theoretisch lassen sich auch alle von ihnen als Teil des eignen Widerstandes aufnehmen und mit Gegenständen und Erfahrungspunkten ausstatten. Jedoch sind diese so spartanisch und haben nicht genug Gewichtung in der Spielgestaltung, dass hier eher mit Zahlen geprotzt wurde als mit Gameplayqualitäten.

Dasselbe gilt auch für die zahlreichen Nebenmissionen, die mit 500 Stück doch etwas überrumpelnd wirken können. Alle werden dabei in eine riesige Liste geklatscht, die man monoton abarbeiten kann. Dabei unterscheiden sie sich nicht groß voneinander und bieten wieder mehr Quantität als Qualität.

Was aber besonders anstrengend dabei ist, ist der Missionsverlauf. Rollenspiele sind ohnehin schon für ihre Textlastigkeit bekannt. Wenn man dann noch drei Mal hintereinander mit den Spielfiguren sprechen muss, bevor sich die Sidequest aktiviert, grenzt das schon an Schikane.

Grafik & Sound

Man merkt dem Spiel, wie schon einst Ys VIII: Lacrimosa of DANA, den Ursprungsort an. Spielfiguren und die Umgebung kränkeln trotz höherer Auflösung an Detailarmut und auch die Storysequenzen wurden zugunsten von langen und zahlreichen Textfeldern gestrichen. So verbringt ihr die meiste Zeit eher mit Kämpfen und dem Erforschen von Dungeons als euch auf die Welt und der Geschichte dahinter konzentrieren zu können.

Überraschenderweise bricht die Framerate in der Nintendo Switch-Version des Öfteren in großen und offenen Gebieten ein und rutscht in den einstelligen Bereich. Für einen Port eine schlampige Umsetzung.

Der Soundtrack besteht aus J-Pop angehauchter Bubblegum-Musik, die man mögen kann oder auch nicht. Während der Kämpfe wechselt der Track zumindest in eine Instrumentalversion und ist dann nicht mehr ein Angriff auf Leib und Leben.

The Caligula Effect: Overdose
The Caligula Effect: Overdose
  • Plattform: Nintendo Switch, PlayStation 4, PC
  • Publisher: FuRyu, Nippon Ichi Software, Atlus USA
  • Entwickler: Aquira
  • Genre: J-RPG
  • Release: 15. März 2019
  • USK-Freigabe: 12

2 comments

2 Pings/Trackbacks for "The Caligula Effect: Overdose"
  1. […] wurde das Spiel unter anderem von FuRyu, von denen wir bereits The Caligula Effect: Overdose getestet […]

  2. […] The Caligula Effect: Overdose war bereits auf der PlayStation 4/Vita und Nintendo Switch kein wirkliches Must Have, gerade von einem Publisher wie NIS America. Es hat ein paar nette Ideen, […]

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