Menu

The Evil Within 2

In The Evil Within 2 verschlägt es Sebastian Castellanos einmal mehr in die verzerrte Welt von STEM. In der Hoffnung seine für tot geglaubte Tochter wiederzufinden, lässt sich der gebeutelte und alkoholkranke Cop einmal mehr darauf ein, an die höllische Maschine angeschlossen zu werden.

Alles auf Anfang

Sebastian findet sich in einer Bar und am Boden seiner Flasche wieder als ihn Juli Kidman aufsucht, die wie wir wissen, für STEM arbeitet. Am Ende von Teil Eins erfuhr der Spieler, dass Sebastians Ex-Frau Mitarbeiterin von STEM ist und das Verschwinden der eigenen Tochter zu verantworten hat. Sebastian, dem Hoffnung gemacht wird, sein totgeglaubtes Mädchen wieder in den Armen zu halten, willigt ein, sich nochmal in die Hölle zu begeben, um das verschwundene STEM-Einsatzteam zu suchen.

The Evil Within 2

The Evil Within 2

Das Tutorial zieht sich… ich schreibe es wie es ist. In „Evil Within“ hatten wir eine stimmige und adrenalinreiche Einführung mit dem verrückten Kettensägenmann. In „Evil Within 2“ werden wir in langatmigen Sequenzen auf die 3rd Person-Steuerung vorbereitet, die Shinji Mikami 2005 mit „Resident Evil 4“ etablierte.

In den leeren Gängen kommt man sich eher wie in den Assassin’s Creed Tutorials vor als in einem Survival Horrorspiel. Doch erstmal genug gemeckert, konzentrieren wir uns auf die Inhalte.

Wie bereits erwähnt spielt sich „The Evil Within 2“ wie andere 3rd Person (Horror)-Titel die auf dem Markt sind. Ihr lauft mit dem linken Analogstick, drückt auf diesen um Sebastian für einen kurzen Zeitraum rennen zu lassen (die Ausdaueranzeige lässt sich im Laufe des Spiels erweitern). Mit Druck auf die R2 Taste wird geschossen und mit dem rechten Analogstick gezielt. Um euch gegen die zahlreichen Gestalten zu wehren, verfügt ihr über diverse Handfeuer- und Nahkampfwaffen.

On my way

Tango Gameworks gehen mit dem Leveldesign von “Evil Within 2” wortwörtlich neue Wege. Bereits nach dem Intro bemerkt ihr eine ungewöhnliche Freiheit. Das Spiel geht den Semi-Open-World-Weg. Dies ist zwar ein ungewöhnliches Konzept für ein Survial-Horror Spiel, ermöglicht jedoch einige interessante Neuerungen und Abwechslung.

Dadurch bewegt ihr euch nämlich nicht ständig auf einen vorgegebenen Pfad, sondern könnt auch Sidequests anderer Charaktere annehmen abseits der Hauptstory. Wache Augen stolpern auch über Pflanzen, die in der Umgebung wachsen und andere Materialien mit denen Waffen verbessert oder Heilitems und Munition hergestellt werden kann. Ansonsten findet ihr Items auch in den traditionellen Holzkisten, die ihr mit einem gezielten Messerschwung aufbrechen könnt.

Eine willkommene Neuerung, da sie euch stets motiviert, die Umgebung genau zu untersuchen und Nebenaufgaben anzunehmen. Denn die Motivation auf neue Materialien ist damit vorhanden, um euch die Monster vom Leib zu halten.

Der Open-World Aspekt ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, wenn es um das Stealth Gameplay geht. Im ersten Teil hattet ihr die Möglichkeit, euch in Schränken oder unter Betten zu verstecken, um Gegnern auszuweichen. Das Konzept war zwar interessant, jedoch waren weder die Widersacher noch die Level ausreichend dafür konzipiert, dass Verstecken und Schleichen sinnvoll einzusetzen. Aufgrund der Größe der Außenareale fällt der Stealth Aspekt nun vollkommen weg. Natürlich könnt ihr den leisen Weg beschreiten, aber es reicht auch ebenso 10 Meter weiter weg am Gegner vorbeizurennen.

In den etwas klaustrophobischeren Arealen sind die Stealth-Elemente stark optional, sodass ein gezielter Kopfschuss oft die sinnvollere Lösung ist. Dank der Werkbank leidet ihr nämlich nicht wirklich unter Munitionsmangel, selbst auf den höheren Schwierigkeitsgraden.

Schade, denn es gibt zu wenige Survival-Horror Titel die gekonnt Schleich- und Schießmomente miteinander kombinieren. Leider wurden auch die Streichhölzer entfernt, mit denen man am Boden liegende Gegner verbrennen konnte. Wieder weichen die Spannung und der Grusel für einen größeren Fokus auf Action.

Zugute halten kann man, dass „The Evil Within 2“ eine gruselige Dauerstimmung erzeugt. Es ist kein Silent Hill, verzichtet jedoch auf unsinnige Jumpscares und sorgt für ein durchgehendes mulmiges Gefühl. Das kreative Monsterdesign kann sich stark vom Einheitsbrei eines „Resident Evil 7“ abheben und überzeugt mit abstrusen Wesen.

Grafik & Sound

„The Evil Within 2“ ist grafisch kein beeindruckendes Spiel. Man kann den Entwicklern sicher keine schlechte Arbeit vorwerfen, sie haben ihren Job getan, darüber hinaus aber nicht mehr viel. Es läuft mit einer stabilen Bildrate und sieht leider kaum besser aus als der drei Jahre alte Vorgänger. Des Weiteren laden Texturen regelmäßig zu spät, sodass gerade in Zwischensequenzen dauernd Pop-Ups entstehen.

Die verrückten und außerweltlichen Locations, die in diesem Szenario möglich gewesen wären, müssen einmal mehr klischeehaften Hotelkorridoren, verlassenen Städten und 08/15 Lagerhallen weichen. Schade drum.

Beim Sound gibt es jedoch kaum etwas zu beanstanden. Eine durchweg bedrohliche und düstere Stimmung verbreitet sich dank dem hervorragend abgemischten 5.1 Surround Sound. Etwas verwundert waren wir jedoch über die zahlreichen Synchronsprecher-Wechsel in der englischen Vertonung. Viele der prominenten Sprecher wurden gegen unbekannte Darsteller ausgetauscht. Wohl um am Budget zu sparen. Wir empfehlen euch generell auf die englische Tonspur zu weichen, alleine schon um die grenzwertige Performance diverser deutscher „Influencer“ zu vermeiden.

  • Plattform: PlayStation 4, Xbox One, PC
  • Publisher: Bethesda Softworks
  • Entwickler: Tango Gameworks
  • Genre: Survival Horror
  • Release: 13. Oktober 2017
  • USK-Freigabe: 18

No comments

Schreibe einen Kommentar

Unsere Partner

Anmeldestatus