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Resident Evil VII biohazard

Mit Resident Evil VII biohazard galt für Capcom von Anfang an zurück zu den Wurzeln. Nachdem die letzten Teile immer und immer mehr auf Action setzten, war es die Revelations-Reihe, die so langsam wieder in Richtung Survival Horror zurück gefunden hatte. In Teil 7 spielen wir nun weit weg von Albert Wesker, dem G- oder T-Virus und den bekannten Gesichtern von Leon S. Kennedy, Jill Valentine und Chris Redfield.

Wer bist du? Wo bist du? Wo bin ich?

In den Schuhen eines jungen Mannes namens Ethan Winters begeben wir uns nach einer Videonachricht unserer seit drei Jahren verschollenen Frau Mia nach Dulvey in Louisiana. Dort wurde sie von einer Familie an Wahnsinnigen verschleppt und eingesperrt. Diese illustre Bande ist die Baker Familie und wird euch für den Rest des Spiels das Leben zur Hölle machen. Gewöhnt euch schon mal an regelmäßiges Katz und Maus Spiel mit den Bakers. Hin und wieder kann es vorkommen, dass ihr überhaupt keine Waffen besitzt und euch entweder verstecken oder panisch davonrennen könnt.

Resident Evil VII biohazard

Resident Evil VII biohazard

Ansonsten seid ihr ausgestattet mit einem Messer und limitierter Munition für diverse Handfeuerwaffen, wodurch es öfter sinnvoll ist, um euer Leben zu rennen, als auf Konfrontationskurs mit den Damen und Herren zu gehen. Sollten sie euch doch zu fassen bekommen, könnt ihr mit L1 eure Arme vor das Gesicht halten, um zumindest ein wenig Schaden zu vermeiden. Doch was kann das schon ausrichten gegen einen axtschwingenden Irren? Falls ihr doch zur Handfeuerwaffe greift, können wir euch versichern, dass das Handling der Waffen sehr gut von der Hand geht und euch essentielle Kopfschüsse ohne Schwierigkeiten gelingen dürften.

Nach einem kurzen aber durchaus erinnerungswürdigen Zusammentreffens erhaltet ihr den Codex, eine Armbanduhr, die stark an eine Smartwatch erinnert und von nun an eure Lebensenergie anzeigt. Neben diversen Blutspritzern und einer kleinen Munitionsanzeige werden euch nur interagierbare Items auf dem Bildschirm angezeigt. Ansonsten habt ihr freies Blickfeld für das Grauen um euch herum.

Was ist das? Oh Gott… was ist das?

Interagierbare Umgebung ist das Stichwort, das wir gebraucht haben. Die abstrusen Rätseln der Resident Evil Serie sind zurück. Eine große Metalltür blockiert unseren Weg und ein Teil des Stierornaments fehlt, um diese zu öffnen. Dies ist so abstrus und herrlich, dass sogar Hauptcharakter Ethan es sich nicht verkneifen kann zu sagen: „Wer baut so etwas?“.

Generell sprüht „Resident Evil VII biohazard“ den Charme der alten Survival-Horror Teile aus. Begriffe wie „The master of unlocking“ erinnern an die furchtbare Synchro des ersten Teiles und die Rätsel könnten als Best of aus Teil 1-3 gesehen werden. Schattenspiele, das Einsetzen von Ornamenten und Waffen sorgen für Flashbacks und motivieren euch das Haus trotz der unheimlichen Atmosphäre auf den Kopf zu stellen. Schließlich muss irgendwo ein Dietrich rumliegen, um die Schublade zu öffnen. Es könnte ja wertvolle Munition darin liegen, oder ihr habt einen der versteckten Bobble-Heads übersehen. die es überall zu finden gibt.

Capcom ist es wirklich gelungen Resident Evil „zurück Nachhause zu holen“. Es mag sich zu Beginn nicht wirklich wie Resident Evil anfühlen, sondern eher wie die neue Generation an Horrorspielen a la „Slender“ oder „Outlast“. Dies liegt aber hauptsächlich an der neuen Perspektive, an die man sich zugegeben zuerst gewöhnen muss. Jedoch schleicht sich das Gefühl eines Survival-Horror-Spiels von Capcom heimlich an euch heran und packt euch wie einen der zahlreichen Jump Scares im Spiel.


Das liegt vor allem an der Atmosphäre. Capcom ist es mit „Resident Evil Revelations 2“ nicht vollkommen geglückt Spieler bei der Stange zu halten und sie wirklich das Gruseln zu lehren. Mit Teil 7 ist dies jedoch anders. Es bietet eine erfrischende Kombination aus alt und neu.

Euch wird ein neues Setting und neue Charaktere präsentiert während sich die Geschichte langsam vor euren Augen entfaltet. Um mehr über die Hintergründe zu erfahren, wirft euch das Spiel dann und wann Notizen und Telefonanrufe in den Weg, die euch mehr zu den Geschehnissen verraten.

Außerdem spielt ihr nicht nur den Hauptcharakter Ethan, sondern übernehmt andere Figuren über sehr clevere VHS-Aufnahmen und erlebt Situationen aus anderer Sichtweise und zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Item-Management und Boss Fights

Ihr findet während eures Abenteuers grüne Kräuter, die ihr zu wertvoller Medizin mixen könnt, sobald ihr flüssige Chemikalien gefunden habt. Die Chemikalien können allerdings auch mit Schießpulver gemischt werden, um Munition herzustellen. Was darf es also sein? Dies ist nur eine der zahlreichen Entscheidungsmöglichkeiten im Spiel. Kämpfen oder Rennen? Seid ihr schneller als euer Gegner und erhaltet im Kampf einen bestimmten Vorteil? Dies lädt zum mehrfachen Durchspielen ein, da sich Konfrontationen ganz anders abspielen können als beim ersten Mal.

Mit einem begrenzten Inventar, das ihr euch für Waffen, Heilgegenständen, Munition, Schlüsseln und Gegenständen zum Rätsellösen teilen müsst, ist das geschickte jonglieren der verfügbaren Plätze essentiell. Im Spielverlauf findet ihr zwar Rucksäcke, mit denen ihr den Platz erweitern könnt, allerdings seid ihr nach wie vor auf gutes Management angewiesen. Ein großes Comeback machen an dieser Stelle die Inventarboxen, in der ihr eure Gegenstände horten und herausnehmen könnt wenn nötig. Die Boxen findet ihr in der Regel in den Speicherräumen. Speichern könnt ihr im Übrigen grenzenlos auf den verfügbaren Audiorekordern.

Über die Boss Fights und andere Gegner, die euren Weg kreuzen wollen wir nicht allzu viel verraten. Wir waren etwas über die fehlende Variation an Widersachern auf der einen Seite enttäuscht, auf der anderern Seite aber sehr über einige Boss Fights beeindruckt.


Grafik & Sound

„Resident Evil VII biohazard“ bekam mit der RE Engine eine brandneue auf die aktuellen Konsolen abgestimmte Engine, die für eine herausragende Optik sorgt. Die Level sind detailliert und grausig gut gestaltet. Herumkrabbelnde Käfer, schleimige Gedärme und Essensreste verteilen sich im heruntergekommenen Haus, während dieses halb in sich zusammenfällt. Noch nie hat ein Resident Evil so gut ausgesehen. Auch die Gegner bieten einen neuen Grad an Detailreichtum und sind dank der ebenfalls hervorragenden Animationen erschreckend lebensecht.

In Sachen Audio konnte Resident Evil meist eher durch Sounddesign als durch den Soundtrack glänzen. Teil 7 ändert dies nicht und muss es auch gar nicht. Der Soundtrack untermalt das Geschehen auf dem Bildschirm minimalistisch, sodass eher die Geräusche wie der heulende Wind, das Kratzen von Insekten und knarrende Böden und Türen mehr im Vordergrund stehen. Mit einer ordentlichen Surround Sound Anlage wird euch „Resident Evil 7“ noch mehr das Fürchten lehren. Erstmals in der Seriengeschichte stehen neben japanischen und englischen Tonspuren auch weitere europäische Sprachen zur Verfügung. Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch können auf der Blu-Ray ausgewählt werden. Die deutsche Sprachausgabe ist passabel, lässt aber den amerikanischen Südstaaten-Akzent vermissen, der dem Spiel die „Texas Chainsaw Massacre“-Note verpasst.

VR-Nachlese

Das große optionale Feature der PlayStation 4-Version ist die VR-Unterstützung (Vorerst wird es rein PS VR exklusiv sein, später soll es aber auch mit Oculus Rift und HTC Vive am PC funktionieren). Der Wechsel von Bildschirm zur PS-VR geht schnell von der Hand. Ein kurzes Tutorial führt euch in die Feinheiten und Spielweise der VR-Brille ein. Ihr bewegt euch nach wie vor mit dem linken Analogstick durch die Räume, zielt aber durch Kopfbewegungen. Dies geht bereits nach kurzer Zeit in Fleisch und Blut über, geht aber ebenso dann nach einiger Zeit – wie bei allen anderen VR-Games – in den Nacken. Ansonsten könnt ihr euch auf eine ziemlich intensive Zeit einstellen. Wenn es zu einem Jump-Scare kommt, oder die Gegner euch Auge in Auge gegenüberstehen. ist das nichts für schwache Nerven.

Kritik können wir neben den Nackenstarre an den verwaschenen Details im VR-Modus melden. Durch die niedrigere Auflösung der VR-Brille sehen Objekte und die Umgebung in der Ferne verwaschen aus.

  • Plattform: PlayStation 4, Xbox One, PC
  • Publisher: Capcom
  • Entwickler: Capcom
  • Genre: Survival Horror
  • Release: 24. Januar 2017
  • USK: 18

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