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Oddworld: New ’n‘ Tasty

Remakes von alten und beliebten Spielen haben nach wie vor Konjunktur in der Welt der Videospiele. Eines dieser zahlreichen Beispiele ist Oddworld: New ’n‘ Tasty, dem Remake von Oddworld: Abe’s Oddysee auf der PlayStation aus dem Jahre 1997. Nun ist das Remake auch im eShop der Wii U erschienen, nachdem es bereits im Sommer 2014 auf der PS4 herausgekommen ist. Ob es diese Neuauflage wirklich „Neu und Lecker“ ist, erfahrt ihr nun.

Zum Fressen gern

Der Name Oddworld („sonderbare Welt“) kommt nicht von ungefähr. Zu Beginn des Spieles seht ihr, wie unser Protagonist Abe – und viele andere seines Stammes der Mudokaner – in der riesigen Fabrik des Fleischproduzenten Molluck als Putzkraft arbeitet. Molluck gehört dem Volk der Glukkons an und wie man an den ersten Szenen sehen kann, scheint dieses Volk einen unbändigen Hunger auf Fleisch zu haben. So scheint jedenfalls jedes Lebewesen in der Umgebung zu Fleisch verarbeitet zu werden, mit der logischen Konsequenz, das nun der Zeitpunkt erreicht ist, dass die Nahrungsquellen versiegen. Was also tun, damit das erfolgreiche Geschäft auch erfolgreich bleibt? Die Lösung liegt direkt innerhalb der Fabrik, denn schließlich tummeln sich hier zahlreiche Fleischquellen in Form der Mudokaner! Als Abe davon Wind bekommt, nimmt er natürlich die Beine in die Hand und will flüchten.

Damit beginnt das 2D-Geschicklichkeitsspiel, das nun in einem neuen grafischem HD-Gewand daherkommt und durch den Einsatz von heran- und herauszoomenden Perspektiven ein Gefühl von Tiefe entwickelt. Vom Gameplay her lässt sich Oddworld mit Titeln wie Prince of Persia , Heart of Darkness oder Another World vergleichen, vor allem was die Steuerung angeht. Zunächst aber ein kleiner Diskurs in die Vergangenheit. Um den Antihelden Abe wurde Anno 1997 hierzulande ein ziemlicher Hype entfacht, sodass man Abe fest mit der Konsole PlayStation in Verbindung brachte. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere sogar an das Musikvideo der Eurodance „Band“ Music Instructor.

 

https://www.youtube.com/watch?v=vro4hTCyaKo

Auch wenn Abe im Spiel oftmals sehr tollpatschig erscheint und seine Spezies allgemein einen Hang zu Blödeleien hat, passte die Welt von Oddworld in das Portfolio der “coolen und den erwachsenen Spielwelten” der Marke PlayStation. Aber das ein cooles Aussehen nicht alles ist, werdet ihr später in diesem Text erfahren.

Penible Bewegungen verlangt

Schon von Beginn an überrascht das Spiel mit einem hohem Schwierigkeitsgrad (auch auf der leichtesten Stufe). Auch wenn eine Schnellspeicherfunktion und viele Checkpoints anderes vermuten lassen, ist das Geschehen auf dem Bildschirm gnadenlos. Eine falsche Bewegung und Abe segnet sofort das zeitliche und zum Teil auf martialische Art, wenn er zum Beispiel auf eine Mine tritt. Das größte Problem in seinem Bewegungsmuster ist, dass sie nicht pixelgenau ist, sondern in Schritten erfolgt und damit auch die Kollisionsabfrage ungenau ausfällt. So fällt es ziemlich schwer, vor einer Gefahr rechtzeitig stehen zu bleiben und so muss man deshalb permanent auf seine Bewegung achten. Da häufig mehrere Gefahren aneinandergereiht werden (Abgründe, Minen auf dem Boden, Gegner die auf euch schießen, Bewegungssensoren, bei denen ihr still stehen müsst), seid ihr sehr anfällig dafür, selbst auf einer kurzen Strecke zwischen zwei Checkpoints draufzugehen. So können einem manche Abschnitte zur Weißglut bringen und das führt nicht zu Motivation, dass man angetrieben wird, die vorliegende Passage zu schaffen, sondern zu Frustration. Bei der Wii U-Version kommt dann erschwerend dazu, dass die Bildrate schwankend ist. Gerade bei schnellen Rennabschnitten ist das fatal und führt zu weiteren Toden.

Neben Abes eigenem Überleben trefft ihr alle naselang auf weitere Mudokaner, denen ihr in die Heimaltwelt durch ein Portal geleiten könnt. Per Steuerkreuz lassen sich einfache Befehle geben wie „Folgt mir, oder bleibt stehen“. Da eure Freunde wie Lemminge hinterherrennen, achten sie nicht darauf, welche Gefahren vor ihnen liegen. Ihr müsst also den Weg freimachen bzw. dafür sorgen, dass sie nicht zu Schaden kommen. Das Spiel bietet verschiedene Endsequenzen, je nachdem wie viele Mudokaner ihr gerettet habt.

Bis auf besagte Probleme in der Bildrate fallen auch die Ladezeiten negativ auf. Sei es nun beim Spielstand laden, zwischen den Levelabschnitten oder auch manchmal, wenn ihr an einem Checkpoint neustartet. Gerade letzteres wirkt sich dann störend auf den Spielfluss aus, wenn man in einem Abschnitt gerade regelmäßig 1000 Tode stirbt.
Ansonsten lässt sich die Präsentation als gelungen bezeichnen. Auch die Soundkulisse bietet einen eher atmosphärischen Soundtrack ohne mit Melodien aufzutrumpfen. Die Welt von Oddworld wirkt dabei wirklich wie eine sonderbare Welt mit Charme und damit eigenständig.

  • Plattform: Wii U
  • Publisher: Oddworld Inhabitants
  • Entwickler: Nephilm Studios
  • Genre: Jump and Run/Puzzle
  • Release: 11. Februar 2016
  • USK-Freigabe: 12

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