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Giana Sisters: Twisted Dreams

Die Giana Sisters fanden damals ihren Ursprung als schamloser Klon der erfolgreichen „Super Mario Bros.“ – Reihe und dennoch hatte das Spiel einen eigenen Charme. Jahre später hat das Spiel dank guten Ablegern längst eine Daseinsberechtigung. Mit „Giana Sisters: Twisted Dreams“ wird dieser Eindruck nur noch mehr zementiert und beschert den neuen Konsolen ein tolles und abwechslungsreiches Jump and Run.  

Verdrehte Träume

Die Geschichte von „Giana Sisters: Twisted Dreams“ ist ähnlich schnell erzählt wie jede der Super Mario-Spiele. Die beiden Schwestern Maria & Giana sitzen in ihrem Kinderzimmer auf dem Bett, als sich plötzlich ein Portal öffnet und Maria von einem Drachen in die Traumwelt entführt wird. Nun liegt es an Giana, sie zu retten. 

„Giana Sisters: Twisted Dreams“  ist ein waschechtes Jump and Run, dass dank der neuen Gameplaymechanik mit einem gewissen Twist für abwechslungsreiches Gameplay sorgt. Giana kann nämlich nach Belieben zwischen zwei Dimensionen wechseln, bei der sich nicht nur die Welt, sondern Giana selbst sowie ihre Fähigkeiten verändern.

Dieser simple neue Gameplayaspekt verleiht Giana einige Fähigkeiten, um sowohl Gegner als auch das gefährliche Terrain zu überstehen. Die Gegner sind meist zwar mit einer Attacke oder einem gezielten Sprung besiegt, allerdings ist die Umgebung umso tödlicher und verlangt gerade in den späteren Leveln euer gesamtes Können. 

Mit einem einfachen Knopfdruck wechselt ihr zwischen Gianas Persönlichkeiten hin und her. Als Blondine könnt ihr einen Wirbelsprung ausführen, der euren Fall verlangsamt und gerade in engen Passagen sehr hilfreich sein kann. Seid ihr als Rotschopf unterwegs, könnt ihr Sonic-ähnlich als Ball auf Gegner fliegen oder an Wänden abprallen, um so zum Beispiel einen Weg nach Oben zu finden.

Aber nicht nur Gianas Äußeres verändert sich, sondern auch die gesamte Umgebung, Gegner, einzusammelnde Kristalle und sogar die Musik. 

Während bei der blonden Giana scheinbar alles in einer lebendigen und kunterbunten Welt abläuft, sind die niedlichen Vögel in der anderen Welt plötzlich Teufel und die Natur ist abgestorben und trist.

Im Verlauf des Spiels entwickelt sich der Wechsel zwischen den Dimensionen zum Leveldesign fördernden Feature. Steht ihr beispielsweise auf einer Plattform, die sich nicht bewegt, solltet ihr die Charaktere wechseln, um sie in Bewegung zu versetzen.

Dies kann zu einem unglaublich fordernden Levelabschnitt werden. Fordernd ist auch das richtige Stichwort für „Giana Sisters: Twisted Dreams“, denn das Spiel wird bereits nach wenigen Leveln richtig knackig und zu einer großen Herausforderung. Ihr könnt zwar rote Kristalle für einen extra Treffer einsammeln und auch Checkpoints wurden fair gesetzt, dies ändert allerdings nichts am hohen Schwierigkeitsgrad.

Macht euch also bereit den ein oder anderen Bildschirmtod zu sterben. Masochisten spielen das Spiel dann auf Hardcore oder Über-Hardcore, bei denen es keine Checkpoints gibt, oder man nach einem Tod das gesamte Spiel von vorne beginnen muss. Besonders knackig sind auch die Bossfights, die am Ende der Welt auf euch warten. Hier solltet ihr euch sehr schnell die Bewegungsmuster der Gegner einprägen, da es sonst sehr schnell mit euch vorbei sein wird. 

Am Ende des Levels wird dann abgerechnet. Wie viele der teils gut versteckten Kristalle ihr eingesammelt und wie viele Leben ihr verloren habt, beeinflussen letztendlich eure Bewertung. 

Grafik & Sound

Optisch kann sich  „Giana Sisters: Twisted Dreams“ sehen lassen. Die Wechsel zwischen den Dimensionen geschehen nahtlos und flüssig. Die Welten sind wie die Charaktere liebevoll gestaltet und mit dem nötigen Auge fürs Detail versehen worden.

Wir haben uns oft dabei erwischt, ständig hin und her zu wechseln, um alle Veränderungen in einem Level zu entdecken. Aus dem blühenden Baum wird plötzlich ein vertrockneter Stamm, die blaue Eule wird zum roten Teufel und der freie Durchgang ist plötzlich mit fiesen Dornen gespickt.

Natürlich sind solche Effekte nicht neu, allerdings wurden sie selten so großartig umgesetzt wie in diesem Spiel. Das Tearing aus der Xbox 360- und Playstation 3-Version gehört der Vergangenheit an. Allerdings muss man sich dennoch auf ein paar kleinere Ruckler einstellen. 

Was wir bisher noch gar nicht erwähnt haben ist die Musik. Und was kann man dazu sagen, außer das sie fantastisch ist. Genau wie die Grafik verändert sich auch der Soundtrack des Spiels nahtlos beim Wechsel in eine andere Welt. Dieser stammt nämlich unter anderem von Komponisten-Legende Chris Hülsbeck.

In Zusammenarbeit mit Fabian Del Priore wurde einer der besten Soundtracks der letzten Jahre produziert. Während ihr in der fröhlichen Welt mit Klängen aus dem Synthesizer begleitet werdet, schredden euch die Licks der schwedischen Metal-Band Machinae Supremacy entgegen. An dieser Stelle sei nochmals ein Lob für das nahtlose Sounddesign ausgesprochen. Man merkt absolut keine Grenze zwischen den unterschiedlichen Stücken beim Wechsel der Dimension.

Die Tracks selbst sind enorm einprägsam uns begleiten euch den ganzen Tag im Kopf. Hier lohnt sich mal wieder die Anschaffung des Soundtracks. Einziges Manko hier ist die fehlende 5.1 Sound-Abmischung, sodass die Musik nicht so ganz wuchtig klingt, wie sie eigentlich könnte. 

  • Plattform: Playstation 3,  Playstation 4, Xbox 360, Xbox One, Wii U, PC
  • Publisher: Black Forest Games
  • Entwickler: Black Forest Games
  • Genre: Jump n Run
  • Release: 10. Dezember 2014
  • USK-Freigabe: 6

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