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Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl

Wählt eure Ausrüstung, packt euren Rucksack und begibt euch erneut ins Dungeon! Denn mit Etrian Odyssey™ Untold: The Millennium Girl erschien das Remake des ersten Teils (Nintendo DS 2008) nun auf dem Nintendo 3DS. Wir haben uns den Dungeon-Crawler näher angesehen und verraten euch, ob es sich der Abstecher nach Etrian lohnt. Damit herzlich Willkommen zum Test.

Kenner der Serie, als auch Neueinsteiger, die vielleicht erst zu Teil IV (3DS 2013) dazu gestoßen sind, wird es erfreuen, dass das Remake in allen Belangen eine Frischzellenkur erhielt. Das bedeutet, dass es technisch überarbeitet wurde. Neben dem grafischen Update, bewegen sich nun eure Gegner auf dem Bildschirm, anstatt nur starr dar zu stehen und auch die Musik wurde neu vertont. Außerdem wurde dem Spiel ein brandneuer Storymodus spendiert. So hat man zu Beginn die Wahl, ob das Abenteuer klassisch angegangen wird (indem ihr eure Party selbst zusammenstellt) oder ob ihr das Geheimnis des Millennium Girls lüftet. Alles neu macht bekanntlich der Mai, deswegen haben wir uns in die neue Geschichte gestürzt.

Ein Highlander auf Abwegen

Ihr übernehmet die Rolle eines Krieger des Highlanderstammes, der in die Welt hinauszieht, um Abenteuer zu erleben und Erfahrung zu sammeln. Schließlich verschlägt es Jethro (so habe ich meinen Krieger genannt) in die Stadt Etria, wo das Abenteuer beginnt. Das Land wird heimgesucht von Erdbeben, die in dieser Form mehr als ungewöhnlich sind und für die Stadt immer bedrohlicher werden. Da ihr auf der Suche nach Geld seid, schließt ihr euch der Gilde an und nimmt den Auftrag der Radha, die die Stadt regieren. In der erste Ebene des riesigen Labyrinthes macht ihr euch mit dem Spiel vertraut und lernt die ersten Schritte. Wenig später seid ihr an einem völlig neuen Ort (der im Storymodus dazukommt) mit dem Namen Gladsheim, eine Ruine aus alter Zeit. Hier entdeckt ihr ein schlafendes Mädchen und eine Gruppe Abenteurer aus der Midgard-Bibliothek. Nach einem plötzlich eintretenden Kampf wird diese Gruppe samt dem Mädchen eure Party bilden. Die Story dreht sich dann um die Geschichte des mysteriösen Mädchens und welche Verbindung zwischen Gladsheim und dem Labyrinth besteht, ebenso was der Grund für die Erdbeben ist.

Etria: Anlaufpunkt Nummer 1

Die Stadt bietet alles, was Abenteurer benötigen. Wie in nahezu jedem Rollenspiel üblich befinden sich hier die Möglichkeiten, um eure Recken auszurüsten, Quests anzunehmen oder im Gasthaus eine Runde zu schlafen, um eure Wunden zu heilen. Während ihr in der großen Halle die Aufträge für den Hauptstrang annehmt, können im Wirtshaus Nebenquest angenommen werden. Auch kann man dort Informationen einholen und manche Bürger der Stadt haben den einen oder anderen Tipp parat. Wer Quests erfolgreich abschließt, bekommt nicht nur Gegenstände, sondern auch vor allem Erfahrungspunkte. Die gestellten Aufgaben sehen häufig so aus, dass ihr bestimmte Materialen auftreiben müsst, die von besiegten Feinden hinterlassen werden. Diese Materialen sind auch die Quelle für eurer Geld, indem ihr die Materialen beim Händler verkauft. Ansonsten gelangt man an Geld nur durch Boni wie dem Abschließen von Quest oder in Schatztruhen. Ansonsten müssen auch oft bestimmte Feinde besiegt werden. Also in der Regel eher simple Aufgaben, die man gerne auf dem Weg mitnimmt. Etria werdet ihr unzählige Male aufsuchen, der Grund dafür ist der Spielablauf.

 

Looten und Leveln!

Besagte Überschrift muss natürlich auf diese Art des RPG Genres, das als Dungeon-Crawler betitelt wird, zutreffen. Wenn ihr euch fragen solltet, was dieser Begriff bedeutet, hier nun eine kurze Erklärung. Die Bezeichnung stammt aus Pen&Paper Rollenspielen, in Videospielen zeichnen sich diese Titel durch ihre Labyrinth strukturieren Dungeons aus, die meist aus der Egoperspektive gespielt werden. Kernstück des Spieles ist das riesige Hauptlabyrinth Yggdrasil, das aus über 25 Ebenen besteht. Um hier nicht den Überblick zu verlieren tritt das Kartenzeichnen (Markenzeichen der Serie) in Kraft. Jeder Schritt den ihr macht, wird unten auf dem Touchscreen auf dem Kartenbildschirm festgehalten. Mehr jedoch nicht. Grenzen wie Mauern oder unüberwindbare Hindernisse müsst ihr selbst einzeichnen. Dafür stehen euch eine ganze Palette an Symbolen und auch verschiedene Farben zur Seite, mit denen ihr eine mehr als kompetente Karte erstellen könnt. Das Kartographieren stellt sich als spaßigere Komponente heraus, als sie sich vielleicht zuerst anhören mag. Auch lohnt es sich fleißig zu zeichnen. Wer brav die Karte einträgt, darf man sich beim Ebenen-Wechsel an den Treppen über eine Schnellreise Funktion freuen. Dann braucht ihr nur noch das Treppensymbol der jeweiligen Ebene zu berühren und schon seid in an Ort und Stelle. Die Ebenen zeichnen sich durch ihre Vielzahl an Wegen aus, (halt ein echtes Labyrinth) nur wer jeden Weg nachgeht und alles einzeichnet, wird sich am Ende nicht verirren. Hilfreich sind hier vor allem die vielen versteckten Abkürzungen, die einiges an Weg sparen können. Da man häufig das Verlies verlässt und dann zurückkommt sind diese Wege mehr als hilfreich. Neben gelegentlichen Fallen treten in den Verliesen auch die sogenannten FOEs (Formido Oppugnatura Exsequens) in Erscheinung. Im Gegensatz zu den unzähligen Zufallskämpfen sind diese großen Gegner immer sichtbar und bewegen sich in ihrem jeweiligen Muster. In der Regel sind diese Spezial Monster euch zunächst haushoch überlegen, weswegen ein Kampf nicht ratsam ist. Je mehr Erfahrung ihr jedoch gesammelt hat, umso eher könnt ihr es auch diesen Gegnern zeigen. Der Lohn sind dann neue Materialen.

Die Kämpfe selbst sind klassisch rundenbasiert. In zwei Reihen stellen sich eure Helden auf. Das freie positionieren eurer Mitglieder ist eher im Klassikmodus sinnvoll, da in der Story das Spiel selbst diese Aufgabe übernimmt. Eurer Highlander steht als Krieger natürlich in der ersten Reihe, neben ihm befindet sich Raquna eine starke Kriegerin, die man heutzutage als „Tank“-bezeichnen würde. Also eine Klasse, die viel einstecken kann und dementsprechend Attacken auf sich zieht, damit die anderen Teammitglieder geschützt agieren können. Neben Raquna steht Simon der Gelehrte, der vor allem wegen seiner Heilfähigkeiten zu gebrauchen ist. Er ist definitiv vorne das schwächste Glied. Aber ihn in die hintere Reihe zu stellen, bringt es auch nicht. Denn Arthur der Magier ist von Natur schwach in Sachen Abwehr. Gleiches gilt auch für Frederica, die mit Schusswaffen hantiert. In den Fights habt ihr die Wahl, ob ihr eure Waffen für einen normalen Angriff einsetzt, oder eure TP-Punkte verbraucht, um Spezialattacken zu starten, die mehr Schaden anrichten können. Nahezu jeder Gegner ist anfällig gegen ein bestimmtes Element, weswegen Arthur am besten mit seinen verschiedenen Zaubern hantiert. Ansonsten ist es besonders gegen starke Gegner ratsam, ein Auge auf ihre Aktionen zu werfen. Wenn zum Beispiel der Feind seine Kraft sammelt, sollte man in seinem Zug die Verteidigungshaltung einnehmen, sonst kann es passieren, dass gleich 1 oder mehrere Mitstreiter das zeitliche segnen. Da Wiederbelebungsitems nur schwer aufzutreiben sind und Simon zu Beginn keinen solchen Zauber erlernt hat, sollte man die Kämpfe nicht auf die leichte Schulter nehmen. Aber selbst dann wenn man sich vorbereitet fühlt, können manche Gegnerkonstellationen schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Da wird eure Party eingeschläfert und vergiftet und im nächsten Zug liegt eurer Heiler bereits auf den Boden und nun wird es bereits schwer, am Leben zu bleiben. Die Konsequenz daraus ist, dass hier zwischen Dungeon und Etria hin und her pendelt. Kaum seid ihr im Dungeon drinnen, müsst ihr auch schon wieder raus, da ihr einen heftigen Schlag erlitten habt oder eure TP-Punkte bereits verbraucht sind.

Sollte euch das Geschehen zu sehr Probleme bereiten, ist es sehr hilfreich den Schwierigkeitsgrad zu wechseln, was in der Stadt jederzeit möglich ist. Der Unterschied zwischen normal und leicht ist deutlich, was besonders bei dem einen oder anderen Bossfight das Zünglein an der Waage bedeuten kann.

Deswegen an dieser Stelle eine kleine Warnung: Der Spielablauf in Etrian Odyssey™ Untold: The Millennium ist sehr wiederholend und im Grunde monoton. Ihr bewegt euch durch die Verliese, die pro 5 Etagen immer das gleiche Grafikset besitzen, verkloppt alle naselang Monster und reist gefühlt alle 10 Minuten zurück in die Stadt, um entweder neu aufzutanken oder eure Materialen zu verkaufen, da euer Rucksack wieder mal zum Bersten voll ist und nichts neues mehr reinpasst. Wer an sowas keine Freude hat, der sollte am besten zunächst einmal die Demo spielen.

Meckern könnte man auch über die Präsentation, die sich grafisch kein Bein ausreißt. Zwischensequenzen existieren nur wenige, ansonsten finden alle Ereignisse in Form von Textboxen statt und auch Sprachausgabe wird nur hier und da verwendet. Auch ist es schade, dass das Spiel nur komplett in Englisch daherkommt. Immerhin ist die elektronische Bedienungsanleitung auf Deutsch.

Trotzdem bietet das Spiel eine sehr gute Atmosphäre, die durch den tollen Soundtrack unterstützt wird. Dieser stammt erneut von Yuzo Koshiro. Die Musik ist genauso wie in Teil IV ist zu jederzeit passend und wurde mit echten Instrumenten aufgenommen. Zieht man generell einen Vergleich zum vierten Teil, so fällt auch beim Millennium Girl das Fazit ähnlich aus:

2 comments

2 Pings/Trackbacks for "Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl"
  1. […] könnt. Es erinnert dabei an typische Dungeon Crawler aus der Egoperspektive wie die Etrian Odyssey – […]

  2. […] und die Komplexität des Spiels einige Spieler abschrecken, insbesondere diejenigen, die neu im Dungeon-Crawler-Genre […]

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