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gamescom 2011-Ein nachträgliches Resümee

Die gamescom ist bereits seit einigen Wochen vorbei, wie sieht nun mit einigem Abstand das Fazit aus? Damit willkommen zu GC-Nachlese, aus einer rein subjektiven Perspektive.

 Tag 1

Los ging es am Mittwoch den 17.8 mit dem Presse und Fachbesuchertag. 6:45 klingelte der Wecker, die Nacht über kaum geschlafen, dementsprechend rosig fühlte ich mich, aber eine gewisse Vorfreude war durchaus vorhanden. Eine Stunde später ging es dann mit dem Zug nach Köln. Zwei Dinge sollte man in seiner Tasche auf jeden Fall dabei haben, den Presseausweis und eine Flasche Wasser. Das ich mir was zu essen mitnahm war im Endeffekt nicht nötig, wie sich später herausstellte. In den Messehallen angekommen war es erst mal meine Aufgabe meine geschätzten Kollegen Micha und Daniel zu finden, die per Handy unerreichbar gewesen sind. Aber laut den beiden, habe ich da eine ganz besondere Fähigkeit, nämlich hinter ihnen wie aus dem Nichts aufzutauchen. So fand ich die Recken dann bei Take Two im Business Center. Das Business Center ist der Ort, wo die Presse, Händler und Fachbesucher zusammen kommen. Die Hersteller besitzen dort alle ihren eigenen Stand, die aber nicht vergleichbar sind mit den teils aufwändigen Bauten in den Besucherhallen. Viele gleichen da eher einem „Container“ von außen, in dessen Räumlichkeiten dann die Spiele vorgeführt werden.

Uncharted 3

Mein erster Termin war nicht in den Hallen selbst sondern etwas außerhalb vom Messegelände in einem Hotel. Sony hatte sich dort ein paar Kongressräume gemietet, um zusätzlich dort einiger ihrer Produkte zu präsentieren. Auf dem Plan stand eine Uncharted 3 Präsentation. Bevor es losging, konnte man sich mit Resistance 3 auf der PS3 begnügen, oder Hand an die PS Vita anlegen. Diese liegt wirklich geschmeidig in der Hand, die Buttons fühlen sich gut an und die Grafik kann sich sehen lassen, auch wenn es für mich nicht ganz auf PS3 Niveau herranreichte. Aber dafür war die Zeit mit Resistance und Wipeout für die Vita zu kurz gewesen, um sich ein wirkliches Urteil erlauben zu können.

Vor dem Vorführraum drängelten sich die Leute, was letzten Endes zeigt, wie groß das Interesse am 3. Teil der Uncharted Reihe ist, nach dem großartigen zweiten Teil, dürfte das nicht verwunderlich sein. Hingesetzt und das Spiel wurde von einem hochrangingen Angestellten von Naughty Dog vorgeführt. In einem Level musste Nathan von einem Schiff fliehen, was Schlagseite erlitt und drohte unterzugehen. Schon in den ersten Sekunden fiel einem die prächtige, detailverliebte Grafik auf. Vor allem die Lichteffekte und wie die Umgebung ausgeleuchtet wird, oder auch das Wasser, wie es in das Schiff drängt, sehen klasse aus. In den Zwischensequenzen ragen die gelungenen Gesichtsanimationen auf , ohnehin sehen alle Bewegungsabläufe von Nathan absolut flüssig und realitätsnah aus. Im Zweiten Level ging es rasant weiter. Eure Aufgabe ist es ein startendes Transportflugzeug noch zu erwischen. Zuerst rennt, springt und klettert man quer über den Landeplatz und setzt sich dann in einen Jeep, um hinterher zu hechten. Am vorderen Rad der Transportmaschine angekommen springt Nathan Drake auf das Gelenk und kurze später wird es mit ihm eingezogen. Im Frachtraum kommt es dann zu einem spektakulären Kampf in bester James Bond oder Indiana Jones Manier. Der Frachtraum wird mitten im Flug geöffnet, um Nathan los zu werden, ganz egal um dabei auch die ganze Ladung flöten geht. So ist es von Nöten den Kisten, Autos und anderen Utensilien auszuweichen. Wenig später hängt Nathan wie an einem seidenen Faden bereits in der Luft und Kann sich so grade noch an einem Netz festhalten und hat alle Mühe wieder in den Frachtraum zu klettern. Auch diese Szene besticht wieder durch ihre tolle Inszenierung, wodurch das Fazit zu Uncharted 3: Drake’s Deception schlicht und ergreifend bombig ausfällt.

Messe-Visite

Nach der Präsentation hatte ich bis zum nächsten Termin etwas Zeit, wozu ich dann Gelegenheit hatte, durch die Hallen zu schlendern. Die großen Firmen haben mittlerweile ihre Stammplätze, sodass man fast schon vorher weiß, was einem in der oder jenen Halle erwartet. Markanter Unterschied war nur, dass Microsoft dieses Jahr direkt neben Nintendo sein Lager aufgeschlagen hat. Wenn Sony noch dazu kommen würde, wären die drei Großen unter sich, was auch ganz witzig sein könnte. Die größten Aufbauten besaßen zweifelsohne Electronic Arts und Activision. Allein der Stand von Battlefield 3 war schon so groß wie der gesamte Auftritt von Nintendo. So hatte jedes große Spiel, sei es nun Modern Warfare 3, Mass Effect 3. Far Cry 3 oder Diablo 3 (die 3 ist gerade angesagt), seinen ganz eigenen Bereich. Blizzard hatte wieder Mal seine ganz eigene Area, getrennt von Activision und zu sehen gab es, wie an sich jedes Jahr die gleichen Spiele. WoW, Diablo III und Starcraft II. Das war schon vor Jahren so, und das wird die kommende Jahre sicherlich auch der Fall bleiben. Bei Diablo wurde ein neuer Level gezeigt und von Starcraft II konnte man 2 Level aus der kommenden Heart of the Swarm-Kampagne anspielen, was ich auch gleich gemacht habe. Tja, was soll man zur Bewertung sagen? Starcraft eben und das ist gut so. Ich freu mich darauf die Geschehnisse rund um Kerrigan zu verfolgen.

Allgemein bestätigte sich wieder ein ungeschriebenes Gesetz, Firmen die nur wenig oder kaum was interessantes im Petto haben, protzen mit einer Ohrenbetäubenden Bühnenshow, auf der dann halbnackte Mädels die Hüften schwingen. Nett anzuschauen sicherlich, aber irgendwie doch albern und diskriminierend.


Formel 1 2011-Als Sebastian Vettel noch nicht Doppelweltmeister gewesen ist

Danach wurde es Zeit für die nächste Präsentation, nämlich Formel 1 2011, welches von Codemasters entwickelt wird. Ich bin nicht wirklich ein Formel 1 Fan, war jedoch dennoch daran interessiert, wie sich das Spiel so macht. Das letzte F1 Game, was ich kenne und gespielt habe war F1 World Grand Prix auf dem N64, was damals mit das beste F1 Spiel auf dem Markt gewesen ist. Die wesentliche Frage bei so einem jährlichen Update ist, welche Verbesserungen das Spiel hat. Auf die Frage antworteten die Entwickler, das sie an der Grafik gefeilt haben und nun richtig „geil“ aussieht. Den Eindruck konnte ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen, Wettereffekte wie Regen sahen zwar sehr gut aus, aber vor allem die Umgebungsgrafiken bei Sonnenschein rissen sich kein Bein aus, meiner Meinung nach. Auch betonte man, dass es nun ein besseres Schadensmodell gäbe, sodass die Boliden dieses Mal richtig in Mitleidenschaft gezogen werden und dementsprechend zerstörbar sind. Wahnsinn, ne Sache, die ich bei F1 World Grand Prix auf dem N64 schon hatte. Auch wurde der Onlinemultiplayer erweitert, sodass nun das komplette Fahrerfeld bestehend aus 24 Wagen an den Start geht, wovon jedoch 16 menschlich und 8 durch die KI gesteuert werden. Letztes Jahr waren es noch 12 menschliche Spieler. Man schraubt die Zahl also jedes Jahr nach oben, schließlich will man ja was haben, was „neu“ ist. Zumindest ist das mein Eindruck. Ähnlich sieht es ja auch bei den anderen jährlichen Sportupdates aus. Fazit dürfte wohl dennoch sein, dass das Game für jeden Formel 1 Fan ein Must Have ist.

Bandai Namco

Nach der Stärkung ging es zu Bandai Namco. Dort habe ich mir zwei Spiele angesehen; Ace Combat: Assault Horizon und Ridge Racer Unbounded. Bei Ace Combat fiel auf, dass die Entwickler der Serie mit diesem Ableger einen westlichen Anstrich verpasst haben. Neben Kampfjets kommen auch Hubschrauber und On Rails Missionen zum Einsatz. Letztere sah dann so aus, dass man, wie sollte es anders sein, an einem MG saß und in einer Wüstenstadt auf jeden Rebellen ballerte, der sich dort bewegte. Dabei war das ganze wie schon X-Mal inszeniert, Hubschrauber die per Raketenwerfer abgeschossen worden und Raketen die euch selbst um die Ohren sausten. Zwischen den Missionen wird die Story aus der Egosicht des Protagonisten vorangebracht. Per Analogstick wird der Kopf der Figur gedreht, sodass das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkel betrachtet werden kann. Nette Idee, wirkte aber recht hölzern.

Zu Ridge Racer Unbounded lässt sich klar feststellen, dass die Serie den Burnout Weg eingeschlagen hat. Bugbear Entertainment aus Finnland macht es möglich. Interessant ist, dass das Game mit einem Streckeneditor daherkommt und genau dieser wurde auch vorgestellt und kam auch recht umfangreich rüber. Ein Feature, was ich mir in fast jedem Rennspiel wünsche. Von daher werde ich den Titel in Erinnerung behalten. Grafisch machte es einen guten Eindruck, rasant und schnell. Wie gesagt erinnerte eher an ein Burnout, als an den Driftwahnsinn Ridge Racer. Aber nicht schlecht.

Nachdem ich fertig war, wartete ich noch in der Namco Lounge auf Daniel, der sich Soul Calibur V angesehen hat. Mit einem Wasser aus dem Kühlschrank wurde es Zeit auf einen erneuten Blick auf meinen 3DS und wieder hatte ich unzählige neue Leute getroffen, die sich nun in meiner Lobby befanden. Witzig, wen man dort alles so zu Gesicht bekam. Von Entwicklern hin zu Leuten, die man sonst nur aus dem Netz kannte, war alles dabei. Ganz stillecht, stammen auch alle Bilder, die ihr hier bewundert von meinem 3DS. Wegen der grausigen Qualität beschwert ihr euch besser bei Nintendo ;).

Tag 2-Capcoms großer Auftritt

Neben dem üblichen Kilometerfressen blieb am zweiten Tag vor allem der Besuch bei Capcom in Erinnerung. Hier bekamen wir gleich mehrere Spiele am  Stück präsentiert. Darunter Titel wie Resident Evil: Operation Raccoon City, Dragon’s Dogma, Street Fighter versus Tekken und Asura’s Wrath.

Bei Resident Evil : Operation Raccoon City beschleicht mich immer das Gefühl, dass Capcom hier die Marke nahm, um damit einen gesicherten Erfolg in den Stein zu meißeln. Das Spiel wird im Koop mit 4 Mitspielern sicherlich eine spaßige Angelegenheit werden, nur ich persönlich mag es nicht, wenn man die Geschichte neu erzählt, beziehungsweise Ereignisse stattfinden, die bei Resident Evil 2 seinerzeit keine Rolle spielten. Oder ist Leon S. Kennedy Spezialkräften von Umbrella begegnet, die ihn verfolgen? Ich glaube nicht. Zumal Leons Model hier leicht verbaut aussieht, wie man in der Zwischensequenz gut sehen konnte.

Mit Dragon’s Dogma scheint Capcom in die Sphären eines Oblivion oder Dragon Age eindringen zu wollen. Zuerst dachte man ja, es wäre ein Spiel wie Monster Hunter, nur auf den westlichen Markt getrimmt. Dabei ist der Titel als Singleplayer Erlebnis konzipiert. Vorgeführt wurde ein Kampf mit einem Drachen. Mein erster Eindruck fällt so aus, dass es gegen Skyrim keine Chance haben wird. Aber mal sehen, was da noch kommt.

Bei Street Fighter versus Tekken fällt ein erstes Fazit leicht. Auch wenn ich nur wenig für Beat‘ em Ups übrig habe, dürfte der Titel für alle Fans beider Serien ein Pflichtkauf sein. Bei einem Showmatch gegen den Herrn von Capcom hat unser Daniel ihm gleich mal gezeigt, in welche Richtung der Hase läuft.

Asura’s Wrath ein Titel im Stile eines God of War überraschte im positivem Sinne. Und zwar dadurch, dass es herrlich übertrieben ist. Gezeigt wurde ein Kampf gegen einen Riesen, der im Verlaufe des Kampfes immer größer wurde. Und mit größer meine ich nicht nur Bildschirmgröße, sondern am Ende gar Planetengröße. In Quicktimes Events werden einen wuchtige Sequenzen serviert, die einem einen Staunen und Lachen lassen. Das Spiel hat was von Bayonetta und dürfte sicherlich auch seine Fans finden, sofern das Spiel durchgehend absurd abgedreht bleibt.

Mit Capcom endete der zweite GC Tag 2.

Tag 3 Nintendo und die EA Partycrasher

Für den Termin bei Nintendo stand ich gerne früh auf und so befanden wir uns gegen Neun Uhr bei Big N. In freundlicher Begleitung von Nintendos of Europes Veteranen Harald Ebert führten wir ein nettes Gespräch über Nintendo und die Welt und nebenbei konnte Hand angelegt werden an Skyward Sword oder die 3DS Toptitel wie Super Mario 3D Land, Mario Kart 7, Luigis Mansion 2 oder Starfox 64.

Zu Zelda braucht man nicht mehr viel zu sagen, grade die letzten Trailer und Infos die bekannt worden, lassen auf ein grandioses Spiel hoffen. Auch das Anzocken, machte mir eindeutig Lust auf mehr, auch wenn man die Demo durch die E3 bereits kannte. Starfox 64 wurde bei ins bereits mit einer guten Wertung ausgezeichnet und den Eindruck hatte ich beim Anspielen auf der gc ebenfalls, dass es sich um eine gelungene Neuauflage handelt.

Luigis Mansion 2 geht den sicheren Weg, bleibt sich also dem Vorgänger auf dem GameCube treu ohne groß was zu verändern, was an sich nur gut sein kann. Mal sehen, welche netten Ideen Entwickler Next Level Games (Punch Out Wii) noch einbauen wird. Sorgen braucht man sich um den Titel schon mal nicht zu machen. Etwas mehr Stirnrunzeln hatte ich ausgerechnet bei Super Mario 3D Land. Irgendwie bekam ich nicht richtig ein Gefühl dafür. Grafik und Sound sind wunderbar, aber mich störte zum Beispiel, dass man einen Knopf drücken muss, um schneller zu laufen. Auch das kein Dreifachsprung enthalten ist, ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Im Nachhinein wird Mario für mich und viele andere auch sicherlich ein Must Have sein.

Bei Mario Kart 7 hingegen hatte ich gleich diesen Gedanken im Kopf, es spielte sich tadellos, der 3D Effekt kam sauber rüber und sah zudem gut aus. Hier wird die gewohnte gute Kost von Mario Kart geboten, während das Drachengleiterfeature eine interessante Neuerung darstellt.

Ziemlich lange habe ich mich bei Nintendo mit The Last Story beschäftigt. Das Spiel lag in der japanischen Fassung vor, für einen ersten Eindruck langte es aber mal, denn die Mechanik funktionierte und machte Lust auf mehr. Wii Spieler können sich glücklich schätzen, das Sakaguchis Action Rollenspiel, genauso wie das jüngst erschienene Xenoblade , 2012 bei uns erscheint. Wenn The Last Story nur ansatzweise so gut wie Xenoblade ist, dann steht ein Hit bevor.

Nicht viel später stand auch unser erneutes Treffen mit Charles Martinet (Marios Synchronstimme) an und wieder einmal wurde mir bewusst, mit wie viel Herzblut dieser Mann bei der Sache ist. Stets freundlich und zuvorkommend und das trotz gefühlten tausend Interviews am Tag. Mehr zu ihm, gibt es in unserem Interview.

So gut der Tag begann, umso besser endete er. Unseren letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir mit 1, 2 Bier (siehe Foto) bei EA. Anders als im letzten Jahr, wurde dieses Mal leider nur Kölsch angeboten. Gut, man ist zwar in Köln, aber deswegen muss einem nicht dieses “Bier” aufgezwungen werden. Alternativ konnte man sich noch etwas eigenartiges bestellen, was den Namen Cocktail nicht wirklich verdiente. Abgesehen von der Live Band, die den einen oder anderen „angesagten“ Hit zum besten gab, bestand die Musik vom DJ aus irgendwelchen Klangteppichen, belanglos um genau zu sein. Ich fragte mich schon beim letzten Mal, was das eigentlich soll. So ergab sich aus der Laune heraus, dass ich den DJ mal fragte, ob EA das so wolle und falls nicht, könnte man ja everybodys Favorites wie die Beatles oder die Stones vom Stapel lassen. Auf der Festplatte war auch einiges in der Musikgeschichte zu finden von ACDC bis Pink Floyd war eigentlich fast alles besser, als das Gedudel aus den Boxen. Er war für anderen Kram durchaus offen und kaum hatte ich das an Daniels Bruder Thomas weitergegeben, sprang dieser auf und kurze Zeit später hämmerten The Prodigy mit Invaders Must Die durch die Boxen und so wurde das ein unvergesslicher Abend, auch wenn wir an sich die einzigen waren, die Stimmung machten. Egal!

Damit endete die gamescom für mich. Den Samstag bin ich nicht mehr hingefahren  und so voll wie es da gewesen ist, wäre es da eher stressig als lustig geworden.

Auch 2011 war die Messe wieder eine gelungene Sache, was zählt ist das Gesamterlebnis, auch wenn die Tage sehr anstrengend sind. Dabei habe ich sicherlich weniger selbst gespielt als jeder normale Besucher, man bekommt eher die Spiele präsentiert, anstatt selbst Hand an zu legen. Ich hoffe jedenfalls auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.

Auf Wiedersehen Cologne!

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