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Inazuma Eleven

Aufstehen, Aufstehen, rauf auf den Rasen!

Inazuma Eleven (mittlerweile sind drei DS Titel herausgekommen) erschien bereits Mitte 2008 in Japan, was wieder einmal beweist, wie lange es dauern kann, bis ein Spiel den Weg zu uns findet. Dabei ist die Thematik für Europäer doch mehr als ansprechend. Schließlich geht es ja um Fußball. Auch wenn dieser nicht allzu realistisch vonstattengeht. Wer die japanischen Zeichentrickserien Kickers und Unsere tollen Fußballstars kennt, weiß sofort, worum es bei Inazuma geht. Ihr startet als Verlierermannschaft, die so schlecht ist, dass sich eure Schule die Raimon High School überlegt, den Club aufzulösen. Einzig der Kapitän der Mannschaft Mark Evans zeigt den nötigen Ehrgeiz, steht aber zunächst alleine auf weiter Flur. Ihr übernimmt dabei die Rolle von Mark und lauft mit ihm durch die Areale aus der Vogelperspektive. Bei Inazuma Eleven handelt es sich um ein Action-Rollenspiel, in dem die Kämpfe ausgetauscht wurden durch kleine Fußballspiele.

Aller Anfang ist schwer

Zu Beginn hat Mark nicht einmal eine komplette Mannschaft zusammen, also muss er dafür sorgen, dass er 11 Mann zusammen bekommt, um im ersten Spiel gegen einen übermächtigen Gegner antreten zu können. Dieses geht auch haushoch verloren, trotzdem konnte man einen Erfolg verbuchen, indem ein Tor erzielt wurde. Der Schütze ist Axel Blaze, der Neue an der Schule. Neben Mark gehört Axel zu den Personen im Spiel mit einer umfangreicheren Hintergrundstory. Allgemein bietet die Geschichte aber nichts, was nicht vorhersehbar wäre. Eure Mannschaft arbeitet sich im Turnier von Spiel zu Spiel. Wird dieses gewonnen, ist die Qualifikation für die Hauptrunde geschafft. Nach und nach erfährt Mark, dass sein verstorbener Großvater ein Trainer einer legendären Fußballmannschaft gewesen ist, die vor 40 Jahren im Finale dieses Turnieres stand, aber dann auf mysteriöse Art und Weise verschwand. Natürlich ist es Marks großes Ziel in diese  Fußstapfen zu treten, um den Turniersieg für seine Schule endlich einzufahren. Soweit also ein Verlauf nach dem üblichen Schema. An sich besitzt die Geschichte aber mehr Tiefgang gegen Ende hin.

Achtung Spoiler!

Das Schicksal des Antagonisten Dark, der ja in Verbindung gebracht wird, den Tod von Marks Großvater eingefädelt zu haben, verkommt am Ende zur Lächerlichkeit. Anstatt das die Sache aufgeklärt und dieser vom Polizisten Smith in Gewahrsam genommen wird, heißt es dann am Ende „So Dark, man kann nur gewinnen, wenn man weiß, wie man auch verliert.“ Das wars, kein Wort zur konspirativen Geschichte vorher.
Spoiler Ende.

 

 

Spielablauf

In der Regel läuft Mark immer mit drei weiteren Mannschaftsmitglieder über die Oberwelt. Insgesamt existieren gerade einmal 7 Areale auf der Karte, die man anwählen kann. Aufgrund dieser Tatsache werden die Gebiete mehr als nur einmal besucht. Daraus ergibt sich auch gleich der erste größere Kritikpunkt, nämlich ständig von A nach B rennen zu müssen. Vor allem beim Anwerben neuer Spieler ist es erforderlich einen bestimmten Ort aufzusuchen und so kann es vorkommen, das der Spieler drei Mal hintereinander an den gleichen Ort geschickt wird! Durch die Zufallskämpfe wird diese nervige Angelegenheit verstärkt. In diesen „Kämpfen“ bestreiten Mark und Co ein 4 gegen 4 Spiel. Häufig muss in dem knapp bemessenen Zeitlimit das erste Tor geschossen werden. Misslingt dies, ist das Match verloren und man verliert sogar Elan und Teampunkte. Elanpunkte dienen als Währung mit der wie gehabt Items eingekauft werden können. Diese reichen von Erholungsgegenständen für eure Körper- und Technikpunkte bis hin zu Ausrüstungsgegenständen wie neuen Fußballstollen. Wird eine Begegnung gewonnen, sorgen die Erfahrungspunkte dafür, dass eure Spiele einen Level aufsteigen können, damit ihre Attribute, wie Ballkontrolle oder Verteidigung ansteigen. Gemessen an euren Gegnern ist das auch bitter nötig. Auf dem Platz werden alle Aktionen komplett per Stylus auf dem Touchscreen gesteuert. Hat einer eurer Spieler den Ball, kann seine Laufrichtung eingezeichnet werden, durch antippen, bewegt er sich dann einen Stück schneller, was aber wiederum KP Punkte verbraucht. Auch durch Aktionen wie Grätschen oder gefoult werden, verringern sich die KP. Wenig davon bedeuten, dass der Spieler angeschlagen  und nicht mehr der agilste ist. Wird ein Mitspieler angetippt, passt man den Ball zu ihm. Ist man im 16er angelangt, kann ein Schuss aufs Tor gewagt werden, dafür braucht man nur das Tor beziehungsweise eine Torecke anzuvisieren. Ob ein Schuss in den Kasten geht hängt von zwei Dingen ab.

Einmal von eurer Form und von eurem Element beziehungsweise die des Gegners. Am oberen Bildschirmrand wird bei jedem Torschuss oder Zweikampf die Form angezeigt und zwar des eigenen Spieler und Gegenspieler. Sagen wir mal, Axel hätte einen Wert von 80 und der Torhüter 25, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser Schuss reingeht. Zum anderen unterliegt jeder Spieler einem Element (Holz,Feuer, Erde,Wind). Diese stehen in Beziehung zueinander. Wind ist stärker als Erde, Erde ist stärker als Feuer. Feuer wiederum ist stärker als Holz und Holz hat einen Vorteil gegenüber Wind. Die eigene Form und das Element spielen also eine wesentliche Rolle während einer Fußballpartie. Auch eure Spezialschüsse, Tricks und Verteidigungsmechanismen unterliegen alle einem Element. Diese verbrauchen zwar gehörig TP Punkte, sind aber entscheidend dafür, wenn es um den Sieg geht. Wählt man eine dieser Aktionen aus, werden diese in einer extra Animation dargestellt, die mitunter sehr schön in Szene gesetzt werden. Auch wenn alle ungefähr so viel mit Fußball zu tun haben, wie Atomstrom mit sauberer Energie. Nur leider lassen sich diese in einem 11 gegen 11 Spiel nicht abbrechen, was den Spielfluss dann doch stört. Ein Schiedsrichter läuft übrigens nicht über den Platz, trotzdem werden Fouls und Abseits gepfiffen. Aber gerade bei den Fouls fallen die Pfiffe sehr willkürlich aus. Die Partie lässt sich unterbrechen, wenn auf das Kartensymbol geklickt wird, welches sich in der rechten oberen Ecke des Touchscreens befindet. Nun ist es möglich seine Spieler neu anzuordnen oder eine Auswechslung zu tätigen. Durch das Steuerkreuz lässt sich der Bildausschnitt bewegen, was auch bitter nötig ist, denn die Übersicht ist nicht die größte, was auch letzten Endes daran liegt, dass die eigene Hand manchmal im Weg ist. Vielleicht wäre eine traditionelle Steuerung doch eher angebracht gewesen.

Wird die L- oder R-Taste ein paar Sekunden gedrückt, wird die heiße Phase gestartet. Eure Spieler sind dann richtig heiß, das heißt ihre Form ist temporär erhöht und Spezialtechniken verbrauchen weniger TP. Es ist also durchaus ratsam in dieser Phase ein paar Tore zu schießen. Dem Gegner ist es ebenfalls möglich, in die heiße Phase zu treten.

Was erlauben Strunz?!

Das ständige Hin- und Hergelaufe in den immer gleichen Gebieten wurde bereits kritisiert. Was ebenfalls negativ auffällt ist, dass das Spiel wenig ausgewogen wirkt. Das man an die 100 Mitspieler in seine Mannschaft integrieren kann, ist im Grunde vollkommen unnötig. Mit gut 15  Mannen kommt ihr fast das gesamte Spiel mit durch. Ein Sammeleffekt stellt sich in keinster Weise ein, was an sich sehr schade ist. Denn hier liegt großes Potential. Ohnehin braucht man im Grunde nur möglichst viele TP Punkte. Als Torwart um Schüsse konsequent abwehren zu können und als Stürmer um Tore zu schießen. So gesehen reicht es aus, mit einem Stürmer durch die Mitte in den gegnerischen Strafraum zu rennen, denn hat man viele TP ist es nur schwer möglich, ihn aufzuhalten. Hat er sein Tor geschossen, wechselt man entweder seine Position oder tauscht diesen aus. Filigrane Spielzüge werdet ihr also nicht vorfinden, von daher hat die ganze Angelegenheit wirklich wenig mit echten Fußball zu tun.
Das die Spielzeit während einer Spezialaktion weiter läuft ist auch suboptimal , da geht wertvolle Zeit einfach den Bach runter, die man selbst benötigt, um ein Tor zu schießen.
Die Grafik der Oberwelt reißt keine Bäume aus und ist ausgesprochen zweckmäßig, auch wenn sie einen gewissen Charme versprüht. Lediglich die Spezialaktionen geben was her. Videosequenzen sind auch rar gesät und äußerst kurz, da macht es Professor Layton, ebenfalls aus dem Hause Level 5, deutlich besser. Die Musik jedoch weiß durchgehend zu gefallen, auch das Nintendo wieder eine deutsche Sprachausgabe integriert hat, ist positiv zu erwähnen.
Schade ist, dass man online keine Spiele gegen andere menschliche Gegner austragen kann, das geht nur offline. Was bleibt also unter dem Strich?

  • Plattformen
3DS
  • Publisher
Nintendo
  • Entwickler
Level 5
  • Genre
Sport/Rpg
  • Release
28. Januar 2011
  • USK-Freigabe
freigegeben ab 6 Jahren

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